Eine Forderung der Grünen sorgt für Aufsehen: Soll die Öffentlichkeit künftig Prostituierte für Pflegebedürftige bezahlen? Das Zitat passt möglicherweise zur öffentlichen Erregung, die sich am Sonntag auf Twitter und in anderen sozialen Netzwerken ausbreitete. Nämlich dass stark Pflegebedürftigen künftig sexuelle Dienstleistungen von der Sex Auf Rezept Niederlande Hand bezahlt werden könnten. Eine Sexarbeiterin, die sich auf Besuche im Altenheim spezialisiert hat, hatte im Interview gesagt, ihr Antrieb sei nicht so sehr das Geld — zumal sich auch mit jüngeren Männern genug verdienen lasse. Vielmehr gehe es ihr darum, dass die alten Männer ihre Dienstleistung deutlich mehr wertzuschätzen wüssten, und wenn sie nachher in die dankbaren, entspannten Gesichter sehe, fühle sie sich näher bei Gott. Man kann diese Begründung heuchlerisch finden bei einem Stundenlohn von Euro plus Anfahrt. Doch die Debatte darüber, ob eine Kostenübernahme durch die Gesellschaft ethisch und moralisch angezeigt ist, hat durchaus ihre Berechtigung — wie Tausende Altenpflegerinnen aus ihrem Berufsalltag berichten können. Dass pflegebedürftige alte Männer jungen Pflegerinnen beim Waschen an den Po greifen oder alte Frauen gegenüber den jungen Pflegern anzügliche Bemerkungen machen, ist alles andere als selten. Wohin sollen auch die 2,8 Millionen Pflegebedürftigen im Land, Tendenz stark steigend, mit ihrem sexuellen Drang? Unter Pflegewissenschaftlern gehen die Meinungen über die Sinnhaftigkeit von Sexualassistentinnen weit auseinander. Die einen halten sie für einen Segen für die Pfleger, die anderen für eine Beleidigung für die Würde der Betroffenen. Wer täglich damit zu kämpfen habe, bei Stuhlgang, Waschen und Essen Hilfe zu erhalten, habe andere Sorgen, sagt beispielsweise Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Die Diskussion über eine mögliche Kostenübernahme ist indes mehr eine grundsätzliche als eine praktische. Nur für einen Bruchteil der pflegebedürftigen Männer und Frauen käme sie überhaupt infrage, wie Erfahrungen aus den Niederlanden zeigen: nämlich für jene, die weder imstande sind, sich selbst zu befriedigen, noch sich aus eigener Tasche die Dienste einer Sexarbeiterin leisten können. Und die sich gleichzeitig überwinden können, vor einem Kommunalamt oder einer Krankenkasse diese Bedürftigkeit zuzugeben. Und sich selbst die Abstraktionsfähigkeit, zu begreifen, dass Verlangen keine Frage des Alters ist.
Sex auf Rezept
Grünen-Vorstoß - Sex für Pflegebedürftige auf Rezept – tatsächlich? © dpa / Stephan Jansen. Von Volker Finthammer. Pflegebedürftige und schwer kranke Menschen sollen künftig Sex mit Prostituierten bezahlt bekommen können. In den Niederlanden ist es bereits möglich, sexuelle Dienstleistungen auf Rezept zu bekommen. Sex auf Rezept - WELTNatürlich sei es für manche Menschen erst einmal wichtig, den passenden Rollstuhl zu finden. Vorbild wären die Niederlande: Dort gebe es bereits seit einigen Jahren die Möglichkeit, sich als Pflegebedürftiger die Dienste sogenannter Sexualassistentinnen — zertifizierter Prostituierter — bezahlen zu lassen. Sie sagt: "Es gibt einfach Menschen, die sexuelle, sinnliche Bedürfnisse haben, und die ein Bedürfnis nach Nähe und Berührung haben. Das sei für sich genommen schon eine Antwort. Bei genauer Betrachtung verweisen die heutigen Schlagzeilen zu allererst auf die mediale Eigendynamik, die solche Themen und Fragestellungen gerne entwickeln.
Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten
In den Niederlanden kann man sich als Pflegebedürftiger Sexdienste bezahlen lassen - das soll es nach Wunsch einer Grünen-Abgeordneten auch. Pflegebedürftige und schwer kranke Menschen sollen künftig Sex mit Prostituierten bezahlt bekommen können. In den Niederlanden ist es bereits möglich, sexuelle Dienstleistungen auf Rezept zu bekommen. Die Grünen können sich vorstellen, dass der Staat „Sexualassistenz“ für Pflegebedürftige finanziert wie in den Niederlanden. Von Volker Finthammer. © dpa / Stephan Jansen.Hier können Sie interessante Artikel speichern, um sie später zu lesen und wiederzufinden. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach sprach sich in der "Frankfurter Rundschau" gegen eine Prostitution auf Rezept aus: Die Forderung sei fehl am Platz, denn kommerzielle Prostitution sollte es in Altenheimen nicht geben. Wenn Menschen ins Altenheim kommen, fehlt es ihnen oft an Intimität und Berührungen. Die mit einem deutlichen Fragezeichen versehene Titelteile: "Sex für Pflegebedürftige auf Rezept? Werden solche Gefälligkeiten freiwillig, aber gegen Bezahlung erbracht, so ist das Prostitution. Das Konzept und die öffentliche finanzielle Übernahme sind in der Pflegebranche umstritten. Per Attest müssen die Betroffenen nachweisen, dass sie sich nicht anders befriedigen können und selbst nicht für die Dienste bezahlen können. Richtig ist zwar, dass in Altenheimen und Behinderteneinrichtungen mehr Platz für Intimität geschaffen werden muss. Doch die Debatte darüber, ob eine Kostenübernahme durch die Gesellschaft ethisch und moralisch angezeigt ist, hat durchaus ihre Berechtigung — wie Tausende Altenpflegerinnen aus ihrem Berufsalltag berichten können. Immer mehr Prostituierte geben sich diese Zusatzbezeichnung und bieten etwa in Pflegeheimen ihre Dienste an. Bereits registriert? Wie dem auch sei, relevant ist das Thema Sexual-Assistenz allemal. Dort können Pflegebedürftige die Dienste sogenannter Sexual-Assistenten — also von Prostituierten - bezahlen lassen. Sexualassistenz Grüne fordern Sex auf Rezept für Behinderte und Pflegebedürftige. Darin würden nicht zuletzt demente Patienten besser gestellt. Heimplätze Die Pflege im Heim wird immer teurer — Zuzahlungen wieder gestiegen Artikel merken. Joachim Güntner Darin ist auch von der Vermittlung sexueller Dienstleistungen die Rede, deren Kosten jedoch privat übernommen werden müssen. Alle Rechte vorbehalten. SZ Plus Sexualität im Alter. Sie müssen sich nun fragen lassen, ob sie Prostitution von Staats wegen zulassen möchten. Hier anmelden. In Deutschland wirbt die Beratungsstelle Pro Familia seit Jahren dafür, zu klären, ob sich Ansprüche einzelner auf Finanzierung der Sexualassistenz durch die Krankenkassen, die Sozialhilfe- oder andere staatliche Leistungsträger ableiten lassen. Empörung auf der einen und Zustimmung auf der anderen Seite. Und sich selbst die Abstraktionsfähigkeit, zu begreifen, dass Verlangen keine Frage des Alters ist. In den Niederlanden dürfen sie sich die Dienste Prostituierter bezahlen lassen - nur, wenn sie per Attest nachweisen, dass sie sich nicht auf andere Weise befriedigen können. Geld mit Vertrag geliehen, nicht zurück bekommen Habe ein Euro wofast Harlekin Rand drum ist Meist beantwortete Fragen Gutel Stil von Merz? Man braucht eine Bescheinigung, dass man sich nicht selbst befriedigen kann. Das Zitat passt möglicherweise zur öffentlichen Erregung, die sich am Sonntag auf Twitter und in anderen sozialen Netzwerken ausbreitete. In Deutschland wirbt die Beratungsstelle Pro Familia dafür, zu klären, ob sich Ansprüche einzelner auf Finanzierung der Sexual-Assistenz durch die Krankenkassen, die Sozialhilfe- oder andere staatliche Leistungsträger ableiten lassen. Unter Pflegewissenschaftlern gehen die Meinungen über die Sinnhaftigkeit von Sexualassistentinnen weit auseinander. In den Niederlanden ist das Ganze schon Realität. Was zeigen sie uns? Die Kommunen könnten "über entsprechende Angebote vor Ort beraten und Zuschüsse gewähren".