Bordellbesuch als Belohnung: Kulturwissenschaftler Sommer über erzwungene Sexdienste Bekannte Jüdische Prostituierte Im Kz den Lagern der Nazis. Robert Sommer ist Autor des Buches "Das KZ-Bordell". Der promovierte Kulturwissenschaftler spricht im Interview mit sueddeutsche. Dort wurden etwa Frauen zur Prostitution gezwungen. Woher stammte die Idee, Bordelle für Häftlinge zu errichten? Robert Sommer: Allgemein bestand das Ziel der NS-Politik ab darin, die Prostitution zentral zu regulieren. Es sollte ein flächendeckendes System bestehend aus städtischen, militärischen und Zwangsarbeiterbordellen errichtet werden, um so männliche Sexualität zu kanalisieren und zu kontrollieren. Heinrich Himmler, der Reichsführer-SS, wollte durch die Einrichtung von KZ-Bordellen die Arbeitsproduktivität der Häftlinge steigern. Auf der Suche nach Lösungen für die Produktivitätssteigerung hat sich Himmler an einem Akkordsystem in den sowjetischen Gulags orientiert. Sommer: Himmler verwies immer wieder auf die sowjetischen Arbeitslager; hier seien die Russen durch ein funktionierendes Akkordsystem zu Höchstleistungen gebracht worden, behauptete er. Dasselbe wollte man nun in den deutschen Lagern umsetzen. Sommer: Himmler sah die sexuelle Ausbeutung der Frau als ein gegebenes Recht des Mannes. Die Einrichtung von Bordellen war für ihn also ein idealer Anreiz für die Steigerung der Produktivität bei den Häftlingen. Sommer: Durch ein sogenanntes Prämiensystem. Dazu gehörten etwa eine erhöhte Brieffrequenz oder die Möglichkeit, sich einen militärischen Haarschnitt schneiden zu lassen. Als höchstes Privileg galt der Bordellbesuch, der bis zu einmal die Woche gestattet werden sollte. Sommer: entstand das erste Bordell im KZ Mauthausen. Zu dieser Zeit gab es noch kein Prämiensystem. Die Prämien-Verordnung wurde eingeführt und schuf für das Anreizsystem einen Rahmen. Davor gestattete die SS den Bordellbesuch nur Funktionshäftlingen, also Häftlingen, Bekannte Jüdische Prostituierte Im Kz für die SS aufgrund ihrer Fähigkeiten von besonderer Bedeutung waren. Mit der Prämien-Verordnung sollten nun alle Häftlinge davon profitieren können. Dieser Plan ging im Endeffekt nicht auf, da die meisten Häftlinge physisch für einen Bordellbesuch viel zu erschöpft waren, daher für einen Besuch auch kein Geld in Form der Prämienscheine hatten oder ihn moralisch ablehnten. Sommer: Die meisten von Ihnen waren sogenannte Asoziale. Die "Asozialen" waren eine Haftgruppe, die im Lager den sogenannten schwarzen Winkel trugen. Darunter fielen Frauen, die sich in irgendeiner Form nicht in den NS-Staat einfügten, beispielsweise den Bund Deutscher Mädels ablehnten oder nicht zum Reichsarbeitsdienst gingen. Auch ehemalige Prostituierte, die den Auflagen der Polizei nicht nachkamen, zählten dazu. Sommer: Die ersten Frauen wurden in Ravensbrück rekrutiert. Dort versuchte die SS zunächst, Frauen zu finden, die sich "freiwillig" meldeten. Dabei wurde den Frauen versprochen, sie kämen nach einem sechsmonatigem Bordelldienst frei. Später selektierte die SS auch Frauen ohne den Charakter des Arbeitskommandos zu nennen. Daher meldeten sich immer weniger Frauen für das Bordell. Die SS versuchte in erster Linie Frauen zu finden, die vorher schon Prostituierte gewesen waren. Die Errichtung von Lagerbordellen war für die SS ein völliges Novum, sie mussten ja erst Erfahrungen mit der Zwangsprostitution in den KZ sammeln. Man hätte sie ja auch direkt abtransportieren können. Sommer: Auf diese Art und Weise wurde die Schuld an die Opfer delegiert. Sommer: Die Frauen wurden zuerst isoliert und in den Krankenbau übergestellt. Hier war für sie ein eigener Bereich eingerichtet; sie wurden mit Höhensonne bestrahlt, mit besserem Essen aufgepäppelt und medizinisch versorgt.
Tatort des Naziterrors: Das KZ Fuhlsbüttel
Das verborgene Leben der Eleonore Behar - LSBTTIQ in Baden und Württemberg Sexuelle Zwangsarbeit in nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Die Insassen in Ravensbrück waren ganz unterschiedliche Frauen. Unter ihnen waren viele Kommunistinnen, aber auch Zeugen Jehovas, Prostituierte. Die Aussteller, Sex-Zwangsarbeit, wie Anm. 1, 3 Robert Sommer, Das KZ-Bordell. KZ Ravensbrück: Wie Aufseherinnen Gefangene quälten - DER SPIEGELDie Errichtung von Bordellen in nationalsozialistischen Konzentrationslagern , S. Reference Works. Als die SS es im letzten Jahr des Lagers nicht mehr schaffte, all die Geburten zu kontrollieren, erlaubten sie den Frauen ihre Kinder auf die Welt zu bringen und sie zu stillen. Nur besser gestellte Häftlinge oder solche mit Beziehungen zu diesen wurden überhaupt in das Prämiensystem aufgenommen. Lenji freute sich sehr, dass jemand sie nach ihrer Freundin fragte, die ihr geholfen hatte, sich in Theresienstadt zurechtzufinden. Terms and Conditions Privacy Statement Cookie Settings Accessibility Legal Notice.
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Prostituierte. Tafeln dokumentieren das Schicksal einzelner bekannte wie etwa der Lübecker Redakteur Fritz Solmitz. Die Insassen in Ravensbrück waren ganz unterschiedliche Frauen. Die Aussteller, Sex-Zwangsarbeit, wie Anm. 1, 3 Robert Sommer, Das KZ-Bordell. Von den bekannten 29 Sex-Zwangsarbeiterinnen wa- ren insgesamt 22 Frauen in dem jüdische Frauen auf ihre Ermordung in der Gaskammer warten mussten. "Solmitz war. Sexuelle Zwangsarbeit in nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Unter ihnen waren viele Kommunistinnen, aber auch Zeugen Jehovas, Prostituierte.Terms and Conditions Privacy Statement Cookie Settings Accessibility Legal Notice. Die Errichtung von Lagerbordellen war für die SS ein völliges Novum, sie mussten ja erst Erfahrungen mit der Zwangsprostitution in den KZ sammeln. Denn in unserer Erzähltradition ist der Erzähler immer tugendhaft oder sieht seine Sünden ein und leistet Abbitte. Das KZ-Bordell Sexuelle Zwangsarbeit in nationalsozialistischen Konzentrationslagern. DDR-Tunnelflucht: Die Frau, die in ein Grab stieg und verschwand. Die meisten von ihnen waren gerade einmal 20 und hatten keine Ahnung, was mit ihnen passierte. Bis auf eine Frau haben alle 58 Menschen aus dem Stuttgarter Transport überlebt. ARD Mediathek. Dann führte man sie durch den Wald zur neu errichteten Gaskammer. Regionen Deutschland Europa Nahost Afrika Asien Nordamerika Lateinamerika. Es ist nur ein einziger Fall bekannt, in dem eine Überlebende dies in einem solchen Antrag explizit erwähnte. Davor gestattete die SS den Bordellbesuch nur Funktionshäftlingen, also Häftlingen, die für die SS aufgrund ihrer Fähigkeiten von besonderer Bedeutung waren. Contact Sales. Corporate Governance. Weblinks [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Februar mit dem letzten Transport aus Stuttgart nach Theresienstadt deportiert. MARC Records. Our Vision, Mission and Values. Brill Wageningen Academic. KZ Ravensbrück: Zwangsarbeit, Folter, Mord. Email Newsletter Sign-up Pages. Stay Updated. Ort des Gedenkens: Am Man sagte den Frauen, sie kämen in ein Erholungslager. Häufig war diese blutbefleckt", berichtet Ilse Jacob. Wir sollen uns ausziehen. Zu unseren Angeboten. Audio Player minimieren. Email Newsletter Sign-up Pages. Wie haben die Frauen auf Ihre Fragen nach Ravensbrück reagiert?